Meteorit Cape York – Grönland
Typ: Eisenmeteorit / IIIAB
Fundort: Grönland
Gewicht: 1,34g
Dimensionen: 13 x 11 x 1 mm
Jahr des Fundes: 1818
Bekanntes Gesamtgewicht: 58,2 Tonnen
Oberflächebehandlung: geschnittene, polierte Scheibe
Verpackung: Durchsichtige Plastikbox (5,8 x 3,8 x 1,6 cm)
Kategorie: | Cape York |
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Nach Name: | Cape York |
? Typ: | Eisen |
? Oberflächebehandlung: | Geschnitten |
Verpackung: | In der Box |
Spezialitäten: | Widmanstättens Muster |
Cape York Meteorit – Eisengigant aus Grönland
Der Cape York Meteorit ist einer der größten Eisenmeteoriten, die je auf der Erde gefunden wurden. Er schlug vor etwa 10.000 Jahren im Norden Grönlands nahe dem Kap York ein. Die einheimischen Inuit kannten ihn seit Jahrhunderten und nutzten das Eisen zur Herstellung von Werkzeugen wie Harpunenspitzen und Messern, da es in dieser Region keine natürlichen Metallvorkommen gab.
Entdeckungsgeschichte
Die erste Erwähnung des Meteoriten stammt aus dem Jahr 1818, als der britische Entdecker John Ross auf einer Expedition erfuhr, dass die Inuit eiserne Werkzeuge aus unbekannter Quelle besaßen. Die tatsächliche Entdeckung gelang jedoch erst dem amerikanischen Forscher Robert Peary im Jahr 1894. Ein Jahr später gelang es ihm, die größten Fragmente in die USA zu transportieren – eine enorme logistische Herausforderung. Das größte Stück wog 31 Tonnen und erforderte den Bau einer speziellen Rampe, um es an Bord eines Schiffes zu bringen. Heute sind diese Stücke im American Museum of Natural History in New York ausgestellt.
Fragmente und kulturelle Bedeutung
Das größte Fragment heißt Ahnighito, wiegt über 31 Tonnen und gehört zu den größten Meteoriten, die in einem Museum ausgestellt sind. Zwei kleinere Stücke, genannt Woman (3 Tonnen) und Dog (400 kg), wurden nach Inuit-Legenden benannt. Der Cape York Meteorit ist nicht nur wegen seiner Größe bedeutend, sondern auch wegen seines Einflusses auf das Leben der Ureinwohner Grönlands – lange bevor der Rest der Welt von ihm erfuhr.
Zusammensetzung und Struktur
Der Cape York Meteorit besteht hauptsächlich aus Eisen und Nickel, wie es bei Eisenmeteoriten typisch ist. Er enthält auch geringe Mengen anderer Elemente wie Kobalt und Phosphor. Aufgrund seines hohen Eisengehalts ist er extrem schwer und fest, was erklärt, warum die Inuit ihn zur Werkzeugherstellung nutzten – in ihrer Region standen keine anderen Metalle zur Verfügung.
Im Inneren des Meteoriten befindet sich ein Muster namens Widmanstätten-Struktur – komplexe Formationen, die bei sehr langsamer Abkühlung im All entstehen. Diese Strukturen werden sichtbar, wenn der Meteorit geschnitten und mit Säure geätzt wird. Sie geben wertvolle Hinweise darauf, wie der Meteorit entstanden ist – vermutlich tief im Kern eines längst verlorenen Planeten oder Himmelskörpers.