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Zentralamerikanische Tektite – Belizeite
Zentralamerikanische Tektite, bezeichnet als Belizeite (auch Belizite), stellen eine spezifische Gruppe von glashaltigen Gesteinen dar, die durch den Einschlag eines Himmelskörpers entstanden sind. Diese Tektite aus Belize treten überwiegend als kleine, leicht anisometrische Fragmente auf, deren ursprüngliche Form heute kaum abschätzbar ist.
Nur selten lässt sich bei einigen Stücken vermuten, dass sie ursprünglich die Form von Tropfen oder Hanteln hatten, jedoch fehlen vollständig erhaltene Formen nahezu vollständig. Typisch sind scharfe bis leicht abgerundete Bruchkanten, die darauf hinweisen, dass der Transport dieser Körper nach dem Aufprall sehr kurz war.
Herkunft und Struktur der Belizeite
Belizeite sind das Ergebnis typischer Impaktprozesse, bei denen geschmolzenes Material in die Atmosphäre geschleudert, durch Rotation geformt und anschließend zurück zur Erde fiel. Aufgrund von Spannungen und Prozessen nach dem Aufprall zerbrach der Großteil der Körper. Ein Stück mit einer ausgeprägteren Schlierenstruktur wurde beschrieben, das an den sogenannten Typ Muong Nong aus dem Asien-Australien-Feld erinnert – allerdings war es kein klassisches Beispiel, da die typische Schichtung fehlte.
Oberfläche und Aussehen der belizischen Tektite
Die Oberfläche der Belizeite ist meist fein pockennarbig, andere Oberflächentexturen treten nicht auf. Manchmal ist die Oberfläche glänzend, häufiger jedoch leicht abgenutzt, vermutlich aufgrund von Verwitterung oder einer kurzen subfossilen Transportsgeschichte. Im Erscheinungsbild ähneln belizische Tektite am meisten den afrikanischen Ivoriten.
Ursprungskrater der Belizeite
Der Ursprungskrater der zentralamerikanischen Belizeite ist wahrscheinlich die kreisförmige Struktur von Pantasma im Pantasma-Tal im Norden Nicaraguas. Diese Impaktstruktur hat einen Durchmesser von 14,5 km und liegt etwa 540 km südöstlich der Fundstellen in Belize.
Untersuchungen haben das Vorhandensein typischer Impaktmerkmale wie Glas mit Lechatelierit, zersetztem Zirkon und Chromisotopen aus einem gewöhnlichen Chondriten nachgewiesen. Zudem wurde eine Übereinstimmung des Entstehungsalters der Gläser aus dem Krater von Pantasma und den Belizeiten selbst festgestellt, was die Theorie unterstützt, dass hier der Einschlag eines Himmelskörpers stattfand, der Material in die Atmosphäre schleuderte und anschließend auf die Erdoberfläche brachte.
Geologische Forschung und Geländeanalysen
Direkte Geländesuche nach Belizeiten, etwa in Kiesgruben östlich von Spanish Lookout, verliefen häufig ergebnislos. Ein erfahrener Geologe, der das Gebiet gut kennt, bestätigte, dass in den Kiesgruben an diesem Ort keine Tektite gefunden wurden.
Auch wenn es nicht ausgeschlossen ist, dass in Zukunft ein Stück außerhalb der bekannten Fundorte gefunden wird, deuten negative Ergebnisse aus diesen Regionen auf eine begrenzte Transportreichweite dieser Tektite hin – ihre relative Zerbrechlichkeit und geringe Größe dürften eine Erhaltung über größere Entfernungen verhindert haben.